Faktisches Blutspende-Verbot für Männer, die Sex mit Männern haben endlich aufgehoben

Heute hat Swissmedic bekannt gegeben, dass schwule und bisexuelle Männer bei der Blutspende nicht mehr diskriminiert werden sollen. Damit wird eine jahrelange Forderung endlich erfüllt: Für alle Personen gelten die gleichen Blutspendekriterien – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.

Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), waren bislang faktisch von der Blutspende ausgeschlossen. Denn sofern sie in den letzten zwölf Monaten sexuellen Kontakt mit einem anderen Mann hatten, durften sie kein Blut spenden und Leben retten – obwohl es für diesen Ausschluss keinen wissenschaftlichen Grund gab.

Nun hat Swissmedic den Antrag von Blutspende SRK Schweiz zur Änderung dieser Kriterien gutgeheissen. Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, ist erfreut: «Unsere jahrelange Arbeit hat sich gelohnt! Nun ist das individuelle sexuelle Risikoverhalten entscheidend, ob jemand Blutspenden darf oder nicht. Endlich basieren die Blutspendekriterien auf wissenschaftlichen Kriterien und sind nicht mehr ideologisch geprägt.»

Mit der Vereinheitlichung der Kriterien kommen Blutspende SRK Schweiz und Swissmedic einer Gesetzesänderung zuvor, welche die Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern bei der Blutspende verboten hätte. Roman Heggli erläutert: «Der Nationalrat hatte diese Gesetzesänderung ohne Gegenstimme beschlossen und sich klar für einen diskriminierungsfreien Zugang zur Blutspende ausgesprochen. Ich bin froh, hat dieses klare Signal aus der Politik offensichtlich geholfen.»

Obwohl nun schwule und bisexuelle Männer zur Blutspende zugelassen sind, wird es wohl nicht zu einem grossen Ansturm auf die Blutspendezentren kommen, so Roman Heggli: «Jahrelang war unser Blut unerwünscht. Nun braucht es erst eine Charmeoffensive und einen Vertrauensaufbau. Ich freue mich aber sehr, dass wir nun endlich auch helfen und Leben retten dürfen!»

Gemäss einer Medienmitteilung