Mein trauriges Wort zum Sonntag zum Trans Day of Remembrance

Heute ist Totensonntag – für Menschen in den reformierten Kirchen ein Gedenktag für die Verstorbenen. Und heute ist auch Trans Day of Remembrance – der Gedenktag für die Opfer von Gewalt gegen trans Personen.

Traurig: Im Zeitraum eines Jahres sind weltweit 327 Morde an trans Personen registriert worden, darunter auch erstmals eine Person in der Schweiz. Und dabei ist wohl die Dunkelziffer noch weitaus höher.

Das Monitoring wird von Trans Murder Monitoring zusammengetragen. Eine Liste zeigt Jahr für Jahr in welchen Ländern wie viele trans Personen ermordeten wurden. Angeführt wird die Liste von Brasilien mit 96 Ermordeten. Und erstmal finden wir auf der Liste auch die Schweiz. Christina Blackstar migrierte aus Brasilien und wurde am 25. Februar dieses Jahres in Lausanne in ihrer eigenen Wohnung erstochen.

Letzte Nacht in Colorado Springs: Eine Person betrat mit einem Gewehr bewaffnet den queeren «Club Q» und tötete mindestens fünf Menschen und verletzte mindestens weitere 18 Personen. Nach Behördenangaben ist noch unklar, ob es sich um einen Fall von Hasskriminalität gegen die LGBTIQ-Community handelt.

In diesem Zusammenhang wirkt die locker formulierte Bemerkung «Heute fühle ich mich homosexuell. … Heute fühle ich mich behindert.» von Gianni Infantino wie ein Hohn. Der im Wallis geborene FIFA-Präsident sitzt zurzeit im klimatisierten Katar, wo Menschenrechte mit Füssen getreten werden und Homosexualität verboten ist, und hat mit diesen Sätzen die Fussball-WM eingeläutet – obschon er als privilegierter Cis-Mann keine Ahnung hat, was Diskriminierung von Menschen genau bedeutet.

Umso mehr freue ich mich, dass – gerade heute – Kim de l’Horizon für das «Blutbuch» nach dem Deutschen nun auch noch den Schweizer Buchpreis gewonnen hat. Herzliche Gratulation! Diese Auszeichnung ist ein wichtiges Zeichen.

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