An einer ausserordentlichen Synode haben die Christkatholiken mit einer Konsultativabstimmung die Gleichbehandlung von homosexuellen Paaren beschlossen. Geichgeschlechtliche Paare sollen künftig mit der gleichen Liturgie getraut werden wie heterosexuelle Paare – vorausgesetzt allerdings, dass der Bischof und der Synodalrat definitiv zustimmen.
Im Rahmen einer ausserordentlichen Synode hat sich am vergangenen Samstag die Christkatholische Kirche mit der Frage befasst, wie sie sich zur liturgischen und sakramentalen Dimension der «Ehe für alle» stellt. Dabei ging es grundsätzlich nicht (mehr) um die Frage, ob Homosexualität in der Kirche generell akzeptabel ist, oder ob eine Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften möglich ist. Zu beiden Fragen hatte die Christkatholische Kirche bereits Anfang der Nullerjahre positiv Stellung bezogen und ein entsprechender Segnungsritus ist bereits in Gebrauch.
Um sich mit dem Thema vertieft auseinanderzusetzen, wurden am Samstag in Fachreferaten vier Modelle vorgestellt und dazu Thesen zur Begründung aus biblischer, systematisch-theologischer, liturgischer und pastoraler Sicht formuliert. Anschliessend wurden diese Thesen in Gruppen diskutiert, um sich eine Meinung zu bilden. Da die Synode offen gestaltet war, d.h. dass nicht nur die Synodalen, sondern auch alle angemeldeten Gläubigen der Christkatholischen Kirche mitreden konnten, war die Konsultativabstimmung am Ende der Session nicht rechtskräftig. Sie machte aber die Richtung für die Weiterarbeit von Bischof und Synodalrat deutlich.
Ein klares Statement bei der Konsultativabstimmung der christkatholischen Synode für das progressive Modell einer kirchlichen „Ehe für alle“ @christkath_ch @stoeffch @Faeuche @altkath_at @Altkatholisch @VonNiklaus pic.twitter.com/Mmkw2ucyia
— Patrick Zillig (@patrick_zillig) August 22, 2020
Die Konsultativabstimmung schloss sich mit grosser Mehrheit dem Modell an, welches das heutige Eheverständnis als beziehungsorientiert sieht. Dieses Modell sieht vor, dass homosexuelle Partnerschaften liturgisch gleich gefeiert und theologisch gleich verstanden werden, wie heterosexuelle Partnerschaften.