Tag zwei des neuen Jahres: Mit meinem Smartphone checke ich die News des Tages und jäh werde ich in Alltag geholt. «In Zürich wurde erneut ein schwules Pärchen spitalreif geschlagen», lese ich bei «20 Minuten» und anderen Tamedia-Zeitungen.
Das Jahr war gerade zwei Stunden alt, als diese gemeine Tat auf dem Zähringerplatz im Niederdorf geschah. Gut haben die beiden Angegriffenen den homophoben Angriff bei der Polizei angezeigt und öffentlich gemacht.
Die Angegriffenen schätzen die vier Angreifer auf «um die 20». Und von den umstehenden Leuten «habe niemand eingegriffen». «Es ist krass, wir können nicht mehr in den Ausgang gehen, ohne Angst haben zu müssen, angegriffen zu werden», zitiert «20 Minuten» einen der Angegriffenen. Dies sei in der Szene ein grosses Thema.
Am gleichen Ort im Zürcher Niederdorf wurden bereits Mitte September zwei Schwule von fünf Männern verprügelt. Und auch nach der Gay-Pride in Zürich im vergangenen Juni kam es zu einer Attacke auf ein homosexuelles Paar.
Die Angreifer der Silvesternacht hätten «Deutsch mit ausländischem Akzent» geredet. Es spielt absolut keine Rolle, welcher Nation die feigen Täter angehören. Es ist auch absolut unwichtig, welcher Religion die Täter angehören. Lassen wir uns nicht durch populistische Fremdenfeindlichkeit instrumentalisieren. Gewalt gegen LGBTIQ kennt keine Grenzen.
In einer offiziellen Medienmitteilung des Sicherheitsdepartements der Stadt Zürich wird der Angriff auf die beiden schwulen Männer zwar erwähnt, ohne ihn allerdings als homophob zu bezeichnen. Lassen wir dieses Verschweigen nicht zu. Benennen wir diese Gewalt als das was sie tatsächlich ist! Nämlich als Übergriffe auf eine bestimmte Menschengruppe. Am 9. Februar haben wir an der Urne beste Gelegenheit für unseren verdienten Schutz vor Diskriminierung mit einem deutliche JA einzustehen.