Das Denkmal für die verfolgten Homosexuellen erneut mit Farbe beschmiert

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde schon wieder beschädigt. Das Sichtfenster wurde mit weisser Farbe beschmiert. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Das Denkmal steht seit über elf Jahren im Berliner Tiergarten und wurde bereits mehrmals unter grober Gewaltanwendung beschädigt, vor allem im ersten Jahr wurde die Scheibe zur Videoprojektion mehrfach zerschlagen oder zerkratzt. Allerdings haben sich die Attacken auf das Denkmal in den letzten Monaten gehäuft.

Zuletzt wurde Ende und Anfang Juni das Sichtfenster mit Farbe verschmiert. Im Januar wurde ein ähnlicher Anschlag auf das Denkmal festgestellt – wenige Stunden nach einer dortigen Gedenkfeier für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus. Auch im Dezember und Oktober 2018 war die Stele mit schwarzer Farbe beschmiert worden. Einmal war das Sichtfenster übermalt worden, ein anderes Mal hatte jemand «HIV» daruntergeschrieben.

Das Denkmal wurde im Mai 2008 eingeweiht, errichtet auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Es soll die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus ehren aber auch ein «beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben» setzen. Durch eine verglaste Öffnung ist ein kurzer Film in Endlosschleife zu sehen, in dem sich homosexuelle Paare küssen.