Nicht neu: Der Vatikan hat etwas gegen queere Menschen. Die Kongregation für das katholische Bildungswesen kritisiert in einem 30-seitigen Dokument die «Gender-Ideologie», wonach Menschen ihr Geschlecht wählen oder wechseln können. Transidentität und Intergeschlechtlichkeit «führen zu einer männlich-weiblichen Zweideutigkeit, die auf widersprüchliche Weise diesen sexuellen Unterschied voraussetzt, den sie zu leugnen oder zu überwinden trachtet».
Das absurde Dokument trägt den Titel «Als Mann und Frau schuf er sie» und ist als Leitfaden für Lehrpersonen an katholischen Schulen gedacht. Die Bildungskongregation behauptet darin, dass die «fiktive Konstruktion eines neutralen oder dritten Geschlechts» dem Prozess der Bildung einer reifen Persönlichkeit im Weg stehe und kritisiert insbesondere, dass «sexuelle Orientierung» vom biologischen Geschlecht losgelöst gesehen werde. «Natur und Kultur» gerieten immer mehr «in einen Gegensatz», wenn der Begriff Gender «von der subjektiven Haltung der Person abhängig gemacht wird, die auch ein Geschlecht wählen kann, das nicht ihrer biologischen Sexualität entspricht». Zu Menschen, deren Geschlecht nicht eindeutig bestimmt werden kann, fordert das Papier «therapeutische Interventionen», die nach «objektiven Kriterien durch Mediziner» zu erfolgen habe, nicht nach «beliebigen Entscheidungen».
Zudem betont die Bildungskongregation im Dokument, dass die Ehe ein Bund zwischen Mann und Frau sei, und nennt die Familie «eine anthropologische Tatsache», die man vor «ideologisch motivierten Zersetzungsversuchen» schützen sollte. Kinder hätten ein Recht darauf, «in einer Familie aufzuwachsen – mit einem Papa und einer Mama».
Transgender Network Switzerland kommentiert den Leitfaden auf Facebook: «Vielfalt aberkennen und Intoleranz predigen ist ein Schlag ins Gesicht für alle jene Menschen, die sich für einen respektvollen und akzeptierenden Umgang mit allen Menschen – egal welcher geschlechtlichen Orientierung, Identität oder Merkmale – einsetzen».