Gerade hat mich eine faszinierende Meldung vom Finanzblog «Inside Paradeplatz» erreicht. Da steht: «Swiss Re-Chef Christian Mumenthaler zählt zu den bestbezahlten und angesehensten Spitzenleuten der hiesigen Wirtschaft. Nun wird Mumenthaler ‹Mister Diversity and Inclusion›». Gleichzeitig entlässt Swiss Re aber ältere Mitarbeitende.
Die Gratiszeitung «20 Minuten» hat die Meldung aufgenommen und schreibt, dass Angestellte des Rückversicherers in Zukunft auf Wörter wie «Mann» und «Frau» verzichten sollen und nur dann von «Heirat» sprechen sollten, wenn dies «nicht diskriminierend gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften wirken könnte».
Gemäss «Inside Paradeplatz» habe sich Christian Mumenthaler der «weltweiten Bewegung verschrieben, dass Firmen die persönlichen Vorlieben aller Mitarbeiter – vor allem auch der Minderheiten – schützt und stärkt». Dass «Inside Paradeplatz» in ihrem Text nur von «Mitarbeitern» spricht ist wohl ungewollt – aber ziemlich verblüffend. Im gleichen Atemzug zitiert der Finanzblog Mumenthaler wortwörtlich und bezieht sich darauf auf einen Text im Intranet von Swiss Re: «We want an inclusive culture!» …
Das Programm «Diversity and Inclusion» koste Swiss Re eine Stange Geld – wie viel verrate die Firma allerdings nicht, wie der «Inside Paradeplatz» schreibt. Bei der Belegschaft komme das Programm aber «gut an», im Intranet von Swiss Re gebe es «regelrechte Begeisterungsstürme».
Doch während «man sich um Diversität kümmere», schreibt der Finanzblog weiter, «lenke man von der Tatsache ab», dass bei Swiss Re ältere Mitarbeitende derzeit den Job verlieren. Grund seien schlechte Zahlen und ein miserables Ergebnis. «Die Vorzeige-Diversity-Firma schmeisst auf diese Weise unzählige Leute am teuren Standort Zürich raus, darunter viele 50+; also solche, die es auf dem Arbeitsmarkt schwerer haben als junge, weil sie teuer sind und sich weniger einfach vom Management beeindrucken lassen».