Ab nächster Woche kommt der Film «Boy Erased» in die Kinos. Er erzählt die ergreifende, wahre Geschichte des neunzehnjährigen Jared (gespielt von Lucas Hedges). Als sein streng gläubiger Vater von der Homosexualität seines Sohnes erfährt, drängt er ihn zur Teilnahme an einer fragwürdigen Konversionstherapie. Vor die Wahl gestellt, entweder seine Identität oder seine Familie und seinen Glauben zu riskieren, lässt er sich notgedrungen auf die absurde Behandlung ein.
Basierend auf dem autobiografischen Roman «Boy Erased» von Garrard Conley erzählt das filmische Drama von den erschütternden Zuständen im «Bible Belt» der USA – und vom mutigen Kampf eines jungen Mannes gegen Homophobie und für ein selbstbestimmtes Leben.
Zu seiner Autobiografie sagt Garrard Conley: «Seit meiner Reparativtherapie sind jetzt 14 Jahre vergangen, trotzdem bleiben die Eindrücke und Erfahrungen so lebendig wie zu der Zeit, als ich sie erlebt habe». Die Zeit seither habe den Schmerz dieses Traumas noch immer nicht vollständig ausgelöscht, doch: «Mein Vater nimmt nicht mehr die Rolle des Schurken und ich nicht mehr die des Opfers ein». Und er ergänzt, dass Vorurteile alles beschädigen, «egal ob du derjenige bist, der die Vorurteile pflegt oder derjenige bist, der die Zielscheibe von Vorurteilen ist». Er hoffe, dass der Film die Anliegen seiner Memoiren fortführe und «wir uns mit denen solidarisch erklären, die ebenfalls diese Art von Gesprächstherapie erlebt haben».
«Aber ebenso wichtig ist es, uns die Frage zu stellen, wie diese Art von Bigotterie von Menschen aufrechterhalten werden kann, die sich im Grunde gegenseitig lieben.»
Er hoffe, meint Garrard Conley ergänzend, dass der Film den Zuschauenden die Umstände verständlich macht und begreifen lässt, dass für «diese Art von sozialer Ungerechtigkeit nicht immer Monster verantwortlich sind, sondern Menschen, die uns nahestehen, tragische Figuren, deren Würde oft hinter ihrem Handeln zurückbleibt».