Mit dem heutigen «Intersex Awareness Day» beginnen zwei Aktionswochen, in der Menschen mit Varianten in der Geschlechtsentwicklung auf ihre Probleme aufmerksam machen. Die beiden Aktionswochen enden am 8. November mit dem «Intersex Day of Remembrance».
Der Anteil von Menschen mit Varianten in der Geschlechtsentwicklung an der Weltbevölkerung beträgt knapp zwei Prozent, in der Schweiz sind das immerhin 143’000 Menschen. Inter ist nicht zwangsweise sichtbar: Oft berichten die Medien von Kindern, bei denen bei der Geburt das Geschlecht nicht eindeutig zugewiesen werden kann. Weit höher aber ist die Zahl der «unsichtbaren» Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung.
Die Körper, in die wir geboren werden, gehören uns! Niemand hat das Recht, an ihnen herumzuschneiden – weder im Kindesalter noch später. Wir bestimmen selbst, wie wir leben wollen. Intersexualität ist weder eine Krankheit noch eine Missbildung des Körpers.
Urs Sager, inter Aktivist
In Zeiten wo Politiker und Kleriker weltweit Minderheiten höchstens als zu vernachlässigendes Übel betrachten – in den USA neuerdings gar als ganz einfach nicht existent – ist es besonders wichtig, sich zu solidarisieren. Ich unterstütze deshalb die Forderungen der inter Menschen:
- den sofortigen Stopp von Operationen an Kindern zwecks zwangsweiser Einteilung in ein binäres Geschlechtssystem und die strafrechtliche Verfolgung dieser operativen Anpassungen
- die Einführung der Möglichkeit eines neutralen Geschlechtseintrags in der Geburtsurkunde für Kinder bis zu deren Urteilsfähigkeit und für Erwachsene, die sich nicht einem Geschlecht zugeordnet fühlen
- Selbstbestimmung ohne irgendwelche Restriktionen