Einerseits sind schwule Beziehungen wie alle anderen auch. Es geht um Liebe, Nähe und Sexualität. Andererseits sind sie aber auch anders. Im Workshop «Normal und doch anders» mit Udo Rauchfleisch werden Strukturen sowie Chancen und Gefahren von schwulen Beziehungen diskutiert. Es handelt sich dabei um einen von sieben angebotenen Workshops der BEGEGNUNG SCHWULER MÄNNER an diesem Wochenende.
Auch am diesjährigen «anderen Wochenende» werden Workshops zu den unterschiedlichsten Themen angeboten. Wie oft führen wir eine Show auf, wenn es nur darum ginge, uns selbst zu zeigen? Im Workshop «What you see is what you get» geht es nicht darum, sich zu ändern, sondern darum, die eigene Einzigartigkeit als liebens- und schützenswertes Gut wahrzunehmen. Im Workshop «Hier und jetzt» lernen die Teilnehmenden Möglichkeiten kennen, sich neu zu entdecken, sich selbst neu zu erleben und sich besser zu verstehen. Und ein weiterer Workshop bietet Gelegenheit, seine Hände sprechen zu lassen und sich fallen zu lassen («Die Welt, in der die Hände sprechen»).
David Wolf von der Vorbereitungsgruppe der BEGEGNUNG SCHWULER MÄNNER zeigt sich heute Mittag zufrieden: «Unser Workshop-Angebot konnte rund 50 Männer ins Lassalle-Haus locken – um gemeinsam Zeit zu verbringen». Er ist überzeugt, dass es auch heute noch nötig und wichtig ist, eine Plattform zu bieten, an der sich schwule und bi Männer* austauschen können.
Gegenseitiger Ausstausch im Vordergrund
Die jährlich stattfindenden BSM-Wochenenden bieten schwulen und bi Männern* die Möglichkeit, reflektiert und bewusst mit sich und ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität umzugehen. Dabei sollen die Lebensfreude und der Spass nicht zu kurz kommen und es bleibt für die Teilnehmenden genügend Raum für den gegenseitigen Austausch und für persönliche Kontakte.
Die Geschichte der heutigen BEGEGNUNG SCHWULER MÄNNER begann 1987 auf dem Leuenberg: In den Räumlichkeiten der damaligen reformierten Heimstätte fand die erste Tagung für homosexuelle Menschen statt.
War vor 30 Jahren noch der schwierige Umgang der Kirchen mit homosexuellen Menschen und das Erkämpfen der eigenen schwulen Identität Hauptthema der Treffen, stehen heute allgemeine Themen und die Begegnung im Vordergrund.