Wohin? Und sonst?

Jetzt ist es tatsächlich fast zwei Monate seit dem letzten Eintrag in meinem Blog her. Höchste Zeit also für einen neuen Beitrag …

Eine meiner Freundinnen auf Facebook hat mich aufgefordert, doch am morgigen Sonntag meinen Stolz auf mein Vaterland zu zeigen und ein «Edelweisshemd» zu tragen. Allerdings wird zur Zeit mein Stolz auf mein Vaterland etwas arg strapaziert – will doch tatsächlich die CVP mit der Initiative «Für Ehe und Familie» in der Bundesverfassung die Ehe als eine Lebensgemeinschaft von Mann und Frau verankern und somit mir und meinem Partner die Ehe weiterhin verbieten. Wir werden am 28. Februar über diese Initiative an der Urne abstimmen müssen – und auch die echten Eidgenossen werden darüber bestimmen, ob Heterosexualität und Homosexualität weiterhin nicht zwei gleichwertige Varianten der Sexualität sind.

Bereits an diesem Wochenende werden die Stimmberechtigten in Slowenien an der Urne darüber abstimmen, ob gleichgeschlechtlichen Paaren weiterhin das Recht auf Ehe verweigert wird. Und – ganz im Sinne der CVP – hat sich der Papst «familienfreundlich» in den Wahlkampf eingemischt. So soll Papst Franziskus in dieser Woche im Vatikan slowenische Pilger aufgefordert haben, sich für traditionelle Werte einzusetzen und für «Familienwerte» zu kämpfen.

gay-times

Menschen sind lernfähig (oder nehmen so einiges auf sich, um im Gespräch zu blieben)! Måns Zelmerlöw hatte in einer Fernsehshow die Liebe zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts als «unnatürlich» bezeichnet und musste sich dafür schon mehrmals entschuldigen. Dieser homophobe Ausrutscher und die Entschuldigungen sind für uns insofern wichtig, da der Mann mit dem unaussprechlichen Namen für Schweden den diesjährigen Eurovision Song Contest gewonnen hat. Nun präsentiert sich der Sänger nackt auf der Titelseite des britischen Magazins «Gay Times» – und somit sind sämtliche homophoben Ausrutscher definitiv verziehen.

Und ich frage mich grad, wann sich wohl der Papst und einige der CVP-Politiker für das «Mannschaft Magazin» nackt ausziehen.