Ganz offensichtlich ist die Schweizerische Volkpartei für die anstehenden Wahlen auf Stimmenfang und will sparen – und Budgets und Personal im Bereich Prävention kürzen!
So hat diese Woche der Basler Nationalrat Sebastian Frehner zusammen mit 18 Parteikollegen einen Vorstoss gegen den «Präventionsirrsinn» des Bundesamtes für Gesundheit eingereicht. Das Bundesamt für Gesundheit gehe mit «aberwitzigen Präventionskampagnen auf mündige Bürger» los. Besonders aufgefallen ist der SVP dabei die letztjährige «Love Life»-Kampagne gegen sexuell übertragbare Krankheiten mit «nackten Körpern und Oralverkehr».
Gegen die Vorwürfe wehrt sich das Bundesamt für Gesundheit und bestätigt: Die Präventionsbemühungen zeigen Wirkung. So sei etwa die Zahl der Infektionen bei HIV und anderen Geschlechtskrankheiten rückläufig oder steige – wie bei Syphilis und Gonorrhoe – nicht mehr an. Die Investitionen in die Prävention lohne sich auch volkswirtschaftlich, da beispielsweise jede verhinderte HIV-Infektion rund eine Million Franken zu Lasten der Krankenversicherungen einspare.
Dass die SVP hier auf billigem Wahlkampf ist, der uns langfristig teuer zu stehen kommt, beweist auch die Tatsache, dass gerade Wissen, Eigenverantwortung und Mündigkeit von uns Bürger_innen das Resultat von guter Prävention und umfassender Information kommt und nicht von der Verdrehung von Tatsachen … Oder von Panikmache – wie etwa im aktuellen «Extrablatt» (Schweiz in Gefahr: durch masslose Zuwanderung, Gewalt und Kriminalität, terroristische Anschläge und dem drohenden EU-Beitritt).