Häusliche Gewalt

Sonntag, die Sonne scheint und ein wunderbarer herbstlicher Tag kündigt sich an – und ich will tatsächlich heute im Sonntagsblog über häusliche Gewalt in schwulen Beziehungen schreiben?

Auf die Idee, dieses unschöne Thema aufzugreifen, kam mir gestern an einer Sitzung der Vorbereitungsgruppe der ‹Begegnung schwuler Männer›. Da stellten wir uns die Frage, ob Gewalt immer von aussen auf uns LGBT-Menschen trifft, oder ob es nicht auch Gewalt in unseren Beziehungen gibt.

Ich befrage das Internet und lese:

Studien zeigen, dass 25 bis 75 Prozent aller Homosexueller von häuslicher Gewalt betroffen sind. Hingegen fallen ihr nur 25 Prozent der heterosexuellen Frauen zum Opfer, während die Zahlen bei heterosexuellen Männern noch wesentlich niedriger ausfallen.

schwul

So schön: Küssendes Männerpaar in der Werbung …

Dass häusliche Gewalt in schwulen Beziehungen tendenziell häufiger vorkommt als in heterosexuellen, haben auch die Autoren der Pilotstudie ‹Gewalt gegen Männer in Deutschland› im Auftrag des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2004 festgestellt. Und Hilfseinrichtungen in den USA gehen davon aus, dass mindestens 25 bis 50 Prozent aller schwulen Männer Opfer ihres Partners werden.

Was sind die Gründe dieser erschreckend hohen Zahlen? Ich bemühe wieder das Internet und lese von einem Minderheiten-Stress-Modell aus der Migrations-Forschung. Dieses geht davon aus, dass Angehörige von Randgruppen einen höheren Stress haben und dass dieser den ’normalen› Stress einer Paarbeziehung noch kumuliere.

Vielleicht liegt es aber auch schlicht daran, dass Männer wegen dem «Neandertaler-Gen» die grössere Gewaltbereitschaft zeigen als Frauen. Jedenfalls war mir das Bild der mit Wattebäuschchen «schiessenden» Tunten lieber …