Ich nehme mir immer wieder vor, positives aus unserer Community zu berichten – und genau dies habe ich mir auch für das heutige «Wort zum Sonntag» vorgenommen!
Seit Freitag ist es möglich, sich für die Teilnahme an der zweiten Transtagung vom 6. und 7. September anzumelden. Und wie ich aus gut informierten Kreisen erfahren habe, sind bereits über 30 Anmeldungen eingegangen.
Und BSM, die Begegnung schwuler Männer, präsentiert sich kommunikativer und ist jetzt auch auf Facebook vertreten – und freut sich über viele «Gefällt mir».
Sieg für LGBT-Menschen in Uganda: Das Oberste Gericht des Landes erklärte eine vom Parlament beschlossene Gesetzesverschärfung für «null und nichtig».
Am Samstag ist Ministerpräsident Frederik Reinfeldt an der Stockholm Pride mit gelaufen – und wurde dabei von mehreren Kolleginnen und Kollegen begleitet – so u.a. vom Finanzminister, von der Justizministerin, vom Migrationsminister, vom Bildungsminister und von der Gleichstellungsministerin, Mit der Teilnahme an der Pride wolle man ein Zeichen gegen homophobe Tendenzen in Europa setzen – und nicht etwa Wahlkampf für die Wahlen vom 14. September betreiben.
In ihrer Heimat würden sie mit Peitschenhieben oder dem Tod bestraft – in Schweden wurden sie von einem Imam getraut: Maryam Iranfar und Sahar Mosle sind das erste aus dem Iran stammende Frauenpaar, das nach muslimischen Recht verheiratet ist.
Gleichzeitig mit den vielen positiven Meldungen habe ich allerdings heute auch erfahren müssen, dass der Vater einer Freundin nichts mehr von ihr wissen will. Die Transition seines Kindes hat er nicht verkraftet und den Kontakt zu seinem eigen Fleisch und Blut abgebrochen. Da ist der Hinweis, dass ja eigentlich Familie dort ist, wo wir uns zu Hause fühlen und nicht unbedingt bei der Verwandtschaft ein schwacher Trost.
Mut bewies ein 30-jähriger Chinese, der soeben ein Krankenhaus verklagt hat. Mit Hilfe von Elektroschocks sollte er dort von seinem Schwulsein «geheilt» werden – damit er doch endlich seinen Eltern süsse Enkel schenke könne. Noch heute bieten offensichtlich einige chinesischen Kliniken Therapien zur «Heilung» von homosexuellen Menschen an.
Seine «Heilung» nicht überlebt hat der 15-jährige Raymond Buys in Südafrika. Seine Eltern brachten ihn im April 2011 in ein Camp, das aus Burschen «Männer machen soll». Zehn Wochen später war er zum Skelett abgemagert, dehydriert, sein Arm war gebrochen und auf seinem gesamten Körper gab es Wunden und Brandmale. Drei Jahre später ist nun der Betreiber des Camps vor Gericht – und weist alle Schuld von sich – Raymond habe sich die Verletzungen selber zugeführt.
Der traurige Tod von Raymond war nicht der erste Todesfall in diesem ominösen Camp: Den Aufenthalt dort überlebten ebenfalls der 18-jährige Eric Calitz und der 19-jährige Nicolas Van Der Walt nicht. Wegen der beiden «Vorfälle» erhielt der Betreiber des Camps eine Bewährungsstrafe, durfte aber sein Treiben fortsetzen.