Es brodelt nicht nur, hier dreht sich auch alles um das Thema Religion: Nach Beschwerden konservativer Eltern wird in Pfäffikon ein schwuler Lehrer entlassen – obschon sich die gegen den Lehrer erhobenen Vorwürfe als haltlos erwiesen haben. Mit einem offenen Brief fordern nun Eltern den Rücktritt der Schulführung. Bereits Konsequenzen gezogen hat der Schulpräsident Hanspeter Hugentobler (EVP). Er tritt per sofort aus gesundheitlichen Gründen von diesem Amt zurück.
Schulpräsident Hugentobler schreibt in einer Mitteilung auf seiner Webseite: «Zur grossen Aufgabenlast des Schulpräsidiums kam der komplexe Schulkonflikt mit Rücktrittsforderungen und medialer Kampagne dazu, der über Monate andauerte und meine Kräfte überstieg – für mich in einem Milizamt gesundheitlich nicht mehr leistbar.» Beruflich ist der verheiratete Vater von drei Kindern Geschäftsführer von ERF Medien (Schweiz). ERF Medien versteht sich als multimediales Medienunternehmen, das «von der Liebe Gottes zu allen Menschen» berichtet. Ein Produkt des Unternehmens ist u.a. das «Fenster zum Sonntag» – ausgestrahlt im Schweizer Farbfernsehen. Der Sendung sieht sich immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, eine christliche Propagandasendung für Freikirchen zu sein.
Verfasst haben den offenen Brief drei Elternpaare, deren Kinder den Unterricht des entlassenen Lehrers in Pfäffikon besuchten. Nebst den Rücktrittsforderungen an die Adresse des Schulpräsidenten, des Leiters Bildung und der Schulleiterin prangern sie vor allem die Geschehnisse der vergangenen Monate an, darunter etwa die widersprüchliche Kommunikation: «Dies ist nicht populistisch, sondern bitter nötig, um den Weg für zukunftsfähige Schule freizumachen», schreiben die Eltern. Zudem sei die Chance verpasst worden, die Vorfälle seriös aufzuarbeiten. «Es ist unerlässlich, dass die Schule durch Personen geführt wird, die willens und fähig sind, die Interessen der Schüler*innen, Eltern und Lehrpersonen gleichermassen zu vertreten und eben auch zu schützen», betonen die Eltern im offenen Brief weiter.
In einem auf den 8. Mai 2024 datierten und auf der Webseite der Schule veröffentlichten Stellungnahme an die «lieben Eltern» und die «lieben Erziehungsberechtigten» versucht die Schulleitung sich zu rechtfertigen: «Die Aussage, dass einem homosexuellen Lehrer aufgrund des Drucks kritischer Eltern gekündigt wurde und dass die Schulleitung ihn fallen liess, ist falsch». Dies sei eine Unterstellung, denn Homophobie habe an der Schule Obermatt keinen Platz.
Es ist eine grosse Freude, von diesen Eltern, die sich für den entlassenen Lehrer einsetzen, zu lesen! Tolle solidarische Aktion!
Denn gleichzeitig veröffentlicht die Junge SVP auf X und Facebook einen Post, der das Fass schon wieder zum Überlaufen bringt, setzt doch die Junge SVP Nemo mit einem islamistischen Terroristen gleich. Beide seien ein «Angriff auf unsere Freiheit». Wo nur ist bei der Jungen SVP nur der Anstand und die Menschlichkeit geblieben?
Ich veröffentliche weder einen Link, noch die Illustration selber, denn ich will mich nicht für die noch grössere Verbreitung dieser Abscheulichkeit mitverantwortlich machen.