In den Kantonen Genf und Waadt treibt offenbar ein «Homo‐Heiler» sein Unwesen


Der Weltärztebund, die Weltgesundheitsorganisation und andere Verbände stellen klar fest, dass Homosexualität keine Erkrankung ist und deshalb keinerlei Heilung bedarf. 

Im vergangen Mai mussten wir von einem «Heilungs‐Weekend» des Vereins «Gemeinde Freiheit in Jesus» in Pfäffikon berichten, an dem der umstrittene «Homo‐Heiler» Arne Elsen auftreten durfte. Nun sind Medienmitteilungen aufgetaucht, die von einem praktizierende Arzt berichten, der behauptet, dass er Homosexualität therapieren können.

Der Arzt kommt aus Frankreich und ist in Genf als Allgemeinmediziner zugelassen. Für seine Tätigkeit in Kanton Waadt braucht er keine Bewilligung, da er dort als Homöopath praktiziert. Seine abstruse Behauptung, dass er schwule und lesbische Menschen therapieren könne, veröffentlichte er auf seiner Website. Und in der Tagesschau des Westschweizer Fernsehens sagte er: «Homosexualität ist ein Symptom wie jedes andere, wie Kopfschmerzen oder Heuschnupfen. Ich verstehe nicht ganz, wo das Problem liegt».

Aktiv wurde nun der Genfer Gesundheitsdirektor Mauro Poggia. Er hat die Überwachungskommission für Medizinalberufe und Patientenrechte aufgefordert, eine Untersuchung zu eröffnen. «Allein die Tatsache, dass der Arzt zu glauben scheint, Homosexualität sei eine heilbare Krankheit, reicht aus, um eine Untersuchung einzuleiten», sagte Mauro Poggia gegenüber den Medien. Die Kommission kann Sanktionen gegen den Arzt verhängen oder den Behörden vorschlagen, eine Streichung der Berufszulassung zu veranlassen.

Der Weltärztebund, die Weltgesundheitsorganisation und andere Verbände stellen klar fest, dass Homosexualität keine Erkrankung ist und deshalb keinerlei Heilung bedarf. So genannte Konversionstherapien sind unwirksam und können ernsthafte gesundheitliche Schäden zur Folge haben – bis hin zum Suizid. Kommst du mit deiner sexuellen Orientierung nicht klar? Brauchst du Hilfe? Dann wende dich an die HAB‐Beratung: hab.lgbt/beratung.